16 Palazzo Valmarana
In die Gründungsmedaille des Palazzo sind das Datum 1566 und das Profil von Isabella Nogarola Valmarana eingraviert, wobei letztere im Dezember 1565 die Bauverträge mit den Maurern unterzeichnet. Die Fassade des Palazzo Valmarana ist eines der außergewöhnlichsten palladianischen Werke. Zum ersten Mal umfasst bei einem Palazzo eine gigantische Ordnung die gesamte vertikale Entwicklung des Gebäudes: Es handelt sich offensichtlich um eine Lösung, deren Ursprung in den palladianischen Experimenten an den Stirnseiten religiöser Gebäude wie zum Beispiel der ungefähr zeitgenössischen Fassade der Kirche San Francesco della Vigna zu suchen ist.
Wie bei der Kirche tritt auch an der Fassade dieses Palazzo die Stratifizierung zweier Systeme klar zutage: Die gigantische Ordnung der sechs Kompositwandpfeiler scheint die kleinere Ordnung der korinthischen Wandpfeiler zu überlagern, und zwar umso offensichtlicher an den Rändern, wo das Fehlen des abschließenden Wandpfeilers das darunter befindliche System enthüllt, das das Basrelief eines Kriegers, der das Wappen der Valmarana hält, stützt.

