18 Villa Almerico Capra detta "La Rotonda"

Die Rotonda, universelle Ikone der palladianischen Villen, wird in Wirklichkeit von ihrem Besitzer, dem Kanoniker Paolo Almerico, als städtische Residenz oder, passender ausgedrückt, als Vorstadtvilla betrachtet. Palladio selbst ordnet die Rotonda in den Quattro Libri unter den Palazzi und nicht unter den Villen ein. Die 1566 im Projekt ausgearbeitete Villa ist bereits 1569 bewohnbar, jedoch noch nicht komplett, und wird 1591 an die Gebrüder Odorico und Mario Capra abgetreten, die den Bau zum Abschluss bringen. Scamozzi komplettiert das Projekt nach 1580 als Nachfolger von Palladio mit Eingriffen, die kürzliche Studien als sehr begrenzt betrachten. Die Rotonda ist eine Tempel-Villa, eine Abstraktion, Spiegel einer höheren Ordnung und Harmonie. Mit ihren auf die vier Himmelsrichtungen ausgerichteten Eckpunkten möchte sie vor allem als ein Volumen, Würfel und Kugel, interpretiert werden, fast als orientiere sie sich an den Basisfiguren des platonischen Universums. Die Quellen für ein Wohngebäude mit zentralem Grundriss sind verschiedene, von den Plänen von Francesco di Giorgio über das Haus der Mantegna in Mantua bis hin zu Raffaellos Planung für die Villa Madama. Tatsache ist jedoch, dass die Rotonda stets ein Unikum in der Architektur aller Zeiten bleibt, als ob Palladio mit der Errichtung eines perfekt symmetrischen Gebäudes ein Idealmodell der eigenen Architektur hätte schaffen wollen.


Villa Capra detta "La Rotonda"
Villa Capra detta "La Rotonda"
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