2 Cappella Valmarana
Wahrscheinlich entwickelte Palladio anlässlich des Todes von Antonio Valmarana im Jahr 1576 das Projekt der kostbaren Gedächtniskapelle der Kirche Santa Corona, die bereits seit fünfzig Jahren Grabstätte der Familie Valmarana war. Für Antonios Eltern hatte Palladio bereits zehn Jahre vorher den großen Familien-Palazzo am heutigen Corso Fogazzaro errichtet. Bei der Valmarana-Kapelle, die – auch wenn hierfür keine direkten dokumentarischen Beweise vorliegen – zweifellos palladianischen Ursprungs ist, handelt es sich um einen höchst ausgewogenen, fast unterirdischen Raum mit sehr geringen Abmessungen, eine kunstvolle Anlehnung an das Tablinum des altrömischen Hauses. Ungefähr in den gleichen Jahren entwarf Palladio die Seitenkapellen der Redentore-Kirche in Venedig, bei denen er eine Abfolge von im Wesentlichen mit der Valmarana-Kapelle identischen Raumeinheiten aneinander reihte, fast als habe es sich beim Vicentiner Beispiel um eine Art Prototyp für diese Kapellen gehandelt.
