3 Casa Cogollo
Das als "Casa del Palladio" bekannte Gebäude hat in Wirklichkeit mit dem Wohnhaus des Vicentiner Meisters nichts zu tun. In Wahrheit wird die Renovierung der Fassade seines Hauses aus dem 15. Jahrhundert dem Notar Pietro Cogollo vom Maggior Consiglio, dem Großen Rat, als Beitrag zur "Zierde der Stadt" und Voraussetzung zur Annahme seines Antrags auf Erlangen der Stadtbürgerschaft auferlegt. Die einschränkenden Voraussetzungen aufgrund des engen Raums und der durch das Vorhandensein eines Kamins (und des dazugehörigen Rauchabzugs) bedingten Unmöglichkeit, in der Mitte des Piano Nobile Fenster zu öffnen, bewegen Palladio dazu, die Betonung auf die Achse der Fassade zu legen und eine Struktur zu schaffen, die im Erdgeschoss aus einem von Halbsäulen flankierten Bogen und im Obergeschoss durch eine Art Tabernakel, die ein Fresko von Giovanni Antonio Fasolo umrahmte, gebildet ist.
Das Resultat ist eine Zusammenstellung von großer Monumental- und Ausdruckskraft, trotz der Schlichtheit der zur Verfügung stehenden Mittel.

